V206.20.26 Soziokulturelle Kontexte, Migration und gesundheitliche Chancengleichheit

Ziel

Die Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit für alle Bevölkerungsgruppen – insbesondere für tendenziell unterversorgte und vulnerable – ist ein zentrales Anliegen der modernen Public Health. Das Modul vermittelt theoretische und praktische Grundlagen zur Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit mit besonderem Fokus auf den vielfältigen soziokulturellen Kontexten sowie komplexen Verschränkungen unterschiedlicher sozialer Ungleichheitsdimensionen –wie Herkunft, Aufenthaltsrecht, Geschlecht, Einkommen, Vermögen, Bildung oder Klasse– gerade im Kontext von Migrationsgesellschaften. Die Teilnehmenden lernen, wie Policies, Programme und Projekte in Prävention und Gesundheitsförderung intersektional und nachhaltig gestaltet werden können. Dazu

  • analysieren Sie intersektionale Zusammenhänge zwischen sozialen Positionierungen, soziokulturellen Kontexten und gesundheitlicher Chancengleichheit;
  • begründen Sie auf Basis von empirischen Daten und konzeptionellen Ansätzen, warum und wie gesundheitliche Chancengleichheit in Policies, Programmen und Projekten verankert werden sollte;
  • prüfen Sie bestehende Konzepte im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit und ihre Sensibilität für intersektionale Ungleichheiten;
  • entwickeln Sie ein evidenzbasiertes Argumentarium für chancengerechte Gesundheitsstrategien und präsentieren es adressatengerecht

Inhalte

  • Gesundheitliche Ungleichheit: Erklärungen zu Entstehung und Reproduktion unter Berücksichtigung intersektionaler Verschränkungen;
  • Intersektionalität: Einführung als erkenntnistheoretischer, methodologischer und politischer Ansatz im Public-Health-Kontext;
  • Nationale und internationale Policies, Programme und Projekte zur Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit;
  • Erklärungsansätze zur Bedeutung des soziokulturellen Kontextes für die Wirksamkeit von Interventionen;
  • Strukturelle Rahmenbedingungen für chancengerechte Gesundheitsstrategien;
  • Konzepte für Interventionen mit Fokus auf gesundheitlicher Chancengleichheit und Intersektionalität;
  • Analyse ausgewählter Praxisbeispiele

Methoden

  • Textstudium und Aufgaben in der Vorbereitungsphase
  • Input-Referate externer Fachleute
  • Themenfokussierte Debatte mit externen Fachleuten
  • Themenfokussierte Gruppenarbeit
  • Analyse und Diskussion von Argumenten im Plenum
  • Präsentation eines eigenen Argumentariums

Leistungsnachweis

Präsentation und schriftliche Zusammenfassung eines Argumentariums

Vor- und Nachbereitung

10 Stunden Vorbereitung, 10 Stunden Nachbereitung

ECTS-Punkte

2 ECTS-Punkte

Zielpublikum

Fachleute aus dem Gesundheitswesen mit mindestens Basiskenntnissen in Gesundheitsförderung und Prävention

Vorkenntnisse

vorausgesetzt wird:

  • «Grundlagen der Gesundheitswissenschaft und Sozialepidemiologie» (B201.20)
  • «Social Science Research Methods in Public Health» (B202.20)
  • «Umwelt und Gesundheit» (A001.10)

Veranstalter

Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern

Leitung

Prof. Dr. Annika Frahsa, Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern

ReferentInnen

Prof. Dr. Annika Frahsa, Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern und weitere Fachexpertinnen und Fachexperten aus Wissenschaft und Praxis

Datum

23. bis 25. Februar 2026

Ort

Bern

Kosten

CHF 1'600.-

Anmeldeschluss

23.12.2025

Unsere Stärken. Ihr Gewinn.

Weiterbildung in Public Health