3210.22 Ethik und Public Health

Ziel

Dieses Modul vermittelt Grundlagen der Public-Health-Ethik und gibt einen Einblick in die moralische Urteilsbildung sowie in die ethische Reflexion und Argumentation. Dazu

  • werden Sie für potenzielle ethische Problemfelder im Bereich Public Health sensibilisiert
  • analysieren und diskutieren Sie ethische Konflikte auf der Basis von ethischen Argumenten
  • werden Sie befähigt, ethische Prinzipien zu erkennen, die relevanten ethischen Güter zu ermitteln und eine Abwägung der Güter vorzunehmen

Inhalte

  • Einführung in die Grundlagen der Ethik: Public-Health-Ethik wendet allgemeine ethische Begriffe, Theorien und Prinzipien an. Ein Einblick in die Landkarte ethischer Theorie eröffnet daher den Kurs.
  • Gerechtigkeit im Gesundheitswesen: In der Ethik des Gesundheitswesens spielen Fragen der Gerechtigkeit eine zentrale Rolle. Zum einen geht es um die allgemeine Frage, wann das Gesundheitswesen einer Gesellschaft gerecht genannt werden kann. Zum anderen stellen sich spezifische Fragen, etwa zur Allokation knapper Ressourcen (wie Organe) oder zu Medikamenten- und Behandlungspreisen.
  • Risikoethik und ihre Anwendung auf Public-Health-Fragen: In vielen Diskussionsfeldern von Public Health spielen Risiken eine zentrale Rolle. Man denke an Gesundheitsrisiken durch Emissionen, Ernährung oder Armut. Ergebnisse der allgemeinen ethischen Diskussion zum Umgang mit Risiken helfen, Public-Health-Massnahmen moralisch klarer beurteilen zu können,
  • Zur Legitimität von Public-Health-Massnahmen: Wann greifen Public-Health-Massnahmen in die Autonomie von Personen ein? Und wenn ja, kann ein solcher Eingriff angesichts der zu gewinnenden Güter gerechtfertigt werden?
  • Libertärer Paternalismus - Ist dies möglich? Spätestens seit dem Wirtschaftsnobelpreis für Richard Thaler im Jahr 2017 ist der Begriff "Nudges" allgemein bekannt geworden. Nudges (Schubser, Stupser) sind Methoden, das Verhalten von Menschen in gewünschter Weise zu verändern, ohne in deren Freiheit einzugreifen. Sind Nudges auch ein zielführendes Mittel für Public-Health-Massnahmen? Und wichtiger: Ist es moralisch gerechtfertigt, diese Methode anzuwenden?

Methoden

  • Inputreferate zu Grundkenntnissen der Ethik
  • Diskussion der theoretischen Grundlagen am Beispiel von ausgewählten Problemen aus dem Public-Health-Bereich
  • Referate, Diskussionen, Einzel- und Gruppenarbeiten, eigene Lektüre: Die vermittelten theoretischen Grundlagen sollen jeweils anhand konkreter Beispiele aus dem Bereich Public Health diskutiert werden. Ausgangspunkt für die Diskussionen bilden Inputreferate oder geeignete Texte.

Leistungsnachweis

Benotete Übungen

Vor- und Nachbereitung

2 Stunden Vorbereitung, 2 Stunden Nachbereitung

ECTS-Punkte

2 ECTS-Punkte

Zielpublikum

Fachleute aus dem Gesundheitswesen mit Interesse am Thema

Veranstalter

Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich

Leitung

Prof. Dr. phil. Klaus-Peter Rippe, ethik im diskurs

ReferentInnen

Prof. Dr. phil. Klaus-Peter Rippe, ethik im diskurs und Dr. phil. Andreas Bachmann, ethik im diskurs

Datum

16. bis 18. Februar 2022

Ort

Zürich

Kosten

CHF 1'600.-

Anmeldeschluss

16.12.2021

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Weiterbildung in Public Health